Ich habe einen Namen von Laurence Hill

 

Ein Buchtipp von Birgit Charles

Mein Buchtipp für lange Stunden zu Hause ist ein historischer Roman, welcher in die Welt des 18.Jahrhunderts in Westafrika führt.

„Ich habe einen Namen“ von Laurence Hill erzählt die Geschichte von Aminata Diallo. Im Alter von 11 Regenzeiten endet ihre friedliche Kindheit. Auf dem Rückweg von einem Geburtshelfereinsatz ihrer Mutter in einer Nachbardorfgemeinschaft  werden sie von Sklavenhändlern überfallen. Hilflos sieht die Kleine die Ermordung ihrer Mutter mit an. In der Ferne flackern Rauchwolken über ihrem Dorf auf.

Den langen Fußmarsch bis zur Küste übersteht sie halbtot und in Begleitung eines älteren Jungens, der vorerst die Rolle eines großen Bruders für sie einnimmt. An der Küste wartet ein Sklavenschiff der Briten, welches sie zu den Nordamerikanischen Kolonien bringt. Aminata wird von einem Großgrundbesitzer gekauft. Er setzt sie bei der Indigo-Ernte und als Hebamme ein.

Aminata schildert eindringlich durch die Augen eines Kindes, später einer Erwachsenen bis zur älteren Frau, von den unmenschlichen Zuständen der Sklaverei, von der inneren Verbindung zu ihren Ahnen, welche ihr in den schlimmsten Momenten beistehen und ihrem endlosen Einsatz für die Freiheit. Sie zerbricht nicht an ihrem Schicksal. Wann immer sie kann, setzt sie sich für ihre Mitmenschen ein.

Jahrzehnte später gelingt ihr die Flucht. Sie lernt einen britischen Abolitionisten, John Clarkson kennen und führt mit ihm zusammen die ersten Afroafrikaner zurück nach Sierra Leone. Dort hofft sie, ihren inneren Frieden zu finden. Doch die Afrikaner sehen in ihr nur eine Fremde. Statt sie ins Landesinnere, in ihre Heimat, zu führen, planen sie ihre Ermordung. Aminata muss erneut fliehen und folgt John Clarkson nach London.

Dieses Buch ist ein teils authentisches Mahnmal der afrikanischen und britischen Geschichte, voll Hoffnung und Menschlichkeit der fiktiven, starken Hauptrolle Aminata Diallo.

Nicht nur für Afrikafreunde und Menschen die gegen Rassismus sind.

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